Anfang 2023 war KI plötzlich in aller Munde. Als ich Stable Diffusion entdeckte, veränderte das meinen kreativen Workflow grundlegend. Ein Projekt für die Medienmarke WELT wurde zum Spielfeld für pixelgenaue QR-Codes – und für die Frage, wie weit KI unser Designverständnis wirklich erweitern kann.
Das Projekt war Teil einer Employer-Branding-Kampagne für den Businessbereich der deutschen Nachrichtenmarke WELT. Ziel: junge Talente ansprechen. Der Creative Claim „Erfolg beginnt mit neuem Denken“ sollte zentral ins visuelle Konzept integriert werden – ebenso wie ein maschinenlesbarer QR-Code.
Genau zu dieser Zeit begann ich, mich intensiver mit Stable Diffusion auseinanderzusetzen. Mein erstes Experiment mit generativen Bildern hatte ich ein paar Monate zuvor mit Midjourney gemacht (mehr dazu hier), aber jetzt war ich bereit, tiefer einzutauchen.
Ich testete unterschiedliche Modelle, Plug-ins, die Inpainting-Funktion – und vor allem: ControlNet. Dieses Tool hat meine Arbeitsweise komplett verändert. Endlich konnte ich Logos, Typografie und QR-Codes präzise und kontrolliert in die Bildgenerierung einbauen – pixelgenau.
Manchmal findet man gute Ideen an Orten, an denen man nicht danach sucht. Beim Scrollen durch TikTok sah ich zufällig ein Video mit KI-generierten Bildern, in die QR-Codes nahtlos integriert waren. Das war der Moment, in dem ich das volle kreative Potenzial von Stable Diffusion realisierte.
Ich habe unzählige Visuals generiert, experimentiert, verworfen. Nicht jeder Code ließ sich mit dem iPhone scannen, manche Bilder waren verzerrt oder optisch einfach nicht stimmig.
Am Ende habe ich mich auf drei Kernideen konzentriert, die ich mithilfe von ControlNet gezielt verfeinert habe:
Up in the Sky – ein visuelles Konzept, das das Denken in neue Höhen hebt
Micro Chip – technologische Präzision als zentrales Gestaltungsmotiv
Company Headquarters – Bodenhaftung, Seriosität, Vertrauen
Im letzten Schritt habe ich die besten Bilder in Photoshop outpainted, hochskaliert und als Composing finalisiert. Hier wurde auch das Branding ergänzt, Farben angepasst und eine druckfähige PDF-Version erstellt – ganz klassisch für die Zusammenarbeit mit der Druckerei.
Für mich war dieses Projekt ein echter Gamechanger. Es hat gezeigt, wie AI als Werkzeug in den kreativen Alltag integriert werden kann – nicht als Ersatz, sondern als Katalysator für neue Ideen. Die Möglichkeit, innovative Technologien in eine Print-Kampagne zu bringen, war nicht nur spannend, sondern hat auch neue Maßstäbe für meine Arbeit gesetzt.
Ich glaube, dass wir gerade erst anfangen, das Potenzial von KI im Design zu entdecken – und ich freue mich darauf, diese Grenze weiter auszutesten.